"Ganterort schwarz mit Köpfen"
Mehr als 5000 Gäste – Kunsthandwerker vor dem Alten Rathaus
Ganderkesee „Das Dorf ist ja schwarz vor Köpfen“, freute sich Angelika Römer vom „Reisebüro Am Markt“. Mit dieser Meinung stand sie nicht allein: Besucher wie Händler zeigten sich überaus angetan vom „Frühlingserwachen“ mit verkaufsoffenem Sonntag in Ganderkesee. Thomas Beneker, zuständiger Organisator von der Werbegemeinschaft Gantermarkt, schätzt die Zahl der Besucher auf mehr als 5000. „Wir haben alle Besucherrekorde gesprengt“, schwärmte der Chef des Orga-Teams.
Die Verantwortlichen hatten an vielen Stellschrauben gestellt, damit das Frühlingsfest ein Erfolg wurde: Die Firma Heitmann Galabau hatte entlang der gesperrten Rathausstraße viele Frühlingsblüher aufgebaut. Für musikalische Unterhaltung sorgten die „Delme-Shanty-Singers“ und die Musikschule „Strings“, die ihr Können an verschiedenen Orten in Ganderkesee vorstellten. Hingucker waren die „lebenden Blumen“ – die Stelzenläuferinnen Agnes Rademacher und Ludmilla Euler alias „Fleur“ und „Fleur des Luxe“, die durch die Rathausstraße stolzierten.
Vor dem Alten Rathaus präsentierten verschiedene Kunsthandwerker Region ihre Exponate. Rolf Schlechtweg, alias „Mister Speckstein“ aus Bremen-Blumenthal, zeigte erstmals auf dem Frühlingsfest Figuren aus Speckstein. Das seien aber nur die kleinen Skulpturen, die großen habe er in einem Katalog, betonte Schlechtweg, der seit zehn Jahren mit Speckstein arbeitet.
Auch Elke Lange aus Dötlingen war das erste Mal beim „Frühlingserwachen“ dabei. An ihrem Stand gab es handgefertigte Lampen aus Glas. „Leider ist es für eine angemessene Präsentation viel zu hell“, seufzte sie.
Mit dem Wetter und dem Besucheransturm sehr zufrieden zeigte sich Astrid Knipping, die Inhaberin der Modeboutique „Dänischer Showroom“. Es sei ein ähnlicher Andrang wie im vergangenen Jahr, sagt sie.
Vor dem Bahnhof hatte die Einsatzabteilung der Ortswehr Ganderkesee zwei Fahrzeuge aufgefahren. Zugführer Ralf Schreiber und seine neun Kameraden erklärten Ausstattung und Technik. Unter schwerem Atemschutz streiften sich Nico Passoke und Marcel Nowak den silbernen Flammenschutzanzug über. Auch Ortsbrandmeister Rolf Meyer zeigte sich zufrieden. Jugend- und Kinderfeuerwehr präsentierten sich mit Spielen auf dem Marktplatz. „Wir brauchen dringend Nachschub beim Waffelteig“, berichtete Melanie Meyer, Jugendwartin der Feuerwehr, vom Andrang.
Wenige Meter weiter, bei „Calory-Coach“, zeigte sich Geschäftsführerin Claudia Sabatini ebenfalls „sehr zufrieden“. Die von ihr organisierte Modenschau kam gut an. Sechs Models präsentierten Kombinationen in sommerlichen Farben. Und auf der Mühlenstraße waren die Neuwagen der heimischen Händler stets umlagert.
Bereits zum achten Mal hatte die Arbeitsgruppe Ganderkesee/Delmenhorst im Kinderhilfswerk „Terre des hommes“ im Alten Rathaus ihr Lesefest mit Bücherbasar veranstaltet. „Wir sind überwältigt vom Zuspruch“, sagte Barbara Wessels. Mehr als 2000 Bücher waren gespendet worden. Vor allem Romane, und Kinderbücher waren gefragt. Als „i-Tüpfelchen“ erwies sich das Lesefest: Am Sonnabend lasen Fünftklässler; am Sonntag folgte Lore Giesen-Wiche, die mit den beliebten Märchen „Vom tapferen Schneiderlein“ und „Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren“ punktete.
Quelle: Nordwest-Zeitung, Zeitung für Ganderkesee
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